Wilde Weiden Waldnaabaue
Hintergrund
In der Waldnaabaue schlängelt sich die Tirschenreuther Waldnaab naturnah mäandernd durch eine reich strukturierte Landschaft aus Grünland, Gehölz- und Waldbeständen. Durch das Projekt "Wilde Weiden Waldnaabaue" sollen auf landwirtschaftlich wenig produktiven Standorten naturverträgliche Tierhaltung ermöglicht, hochwertiges Fleisch produziert und die Biodiversität verbessert werden, denn "Wilde Weiden" bieten ein Mosaik verschiedenster Lebensräume.
Faktoren
- Große Weidetiere als primäre Landschaftsgestalter
- ganzjährige Beweidung, möglichst konstant belassene Herdenstruktur. Es werden ganzjährig nur so viele Weidetiere gehalten, wie die Fläche an Futter hergibt.
- keine regelmäßige Mahd und Weidepflege oder anderweitiger Maschineneinsatz
- keine temporäre Auszäunung der Weidetiere, allenfalls bei Bedarf nach Maßgaben der Naturschutzbehörde
- zusammenhängende Weidefläche von mindestens 30 ha
Wirkungen
- Offenhaltung der Landschaft durch ganzjährige Beweidung mit einer Tierzahl, die an die Tragekapazität des Standortes angepasst ist
- Re-Etablierung von Fraß, Tritt und Dung als maßgebliche Faktoren zur Steigerung der Biodiversität
- Sicherung von natürlichen Prozessen
"Wilde Weiden" lohnen sich vor allem auf Standorten, die aus landwirtschaftlicher Sicht nicht rentabel, aber aus naturschutzfachlicher Sicht höchst wertvoll sind.
Daten zur Maßnahme
Fläche: 200 Hektar in der Waldnaabaue, Start mit 100 Hektar
Laufzeit: 5 Jahre
Projektkosten: 447.097 Euro
Förderung: durch Naturschutzfonds mit 335.322 Euro (75%)
Projektfortschritt
Projektablauf
Aktuell startet das Projekt mit 17 Rindern der Rasse Rotes Höhenvieh - eine Rasse, die urprünglich in der Oberpfalz weit verbreitet war. In den nächsten fünf Jahren soll insgesamt ein 200 Hektar großes Weidegebiet entstehen. Nächstes Jahr sollen zudem drei Karpatenbüffel und drei weitere Tiere in die Waldnaabaue gebracht werden.
Projektteam
Die Projektmanager sind Teil einer Arbeitsgruppe mit der Unteren Naturschutzbehörde, dem Veterinäramt, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, den Bayerischen Staatsforsten, den Kommunen Falkenberg und Tirschenreuth und dem Wasserwirtschaftsamt Weiden.
Weiterführende Informationen
Weitere Modellprojekte
Weideprojekt Vilsauen Hahnbach
Der Wasserbüffel hat Einzug in die Vilsaue gehalten. Vier weibliche asiatische Wasserbüffel haben ihr neues Zuhause im Biotopkomplex von 7 Hektarn nördlich von Hahnbach gefunden. In diesem ökologisch wertvollen FFH-Lebensraum verrichten sie naturverträgliche Weidearbeit. Unmittelbar am Naturerlebnisweg liegend wird diese Attraktion sicherlich auch viele Wanderer und Radfahrer in den Bann ziehen.
Dies konnte nur gelingen, da von Anfang an alle maßgeblichen Beteiligten, ob Verpächter, Verbände, Fachbehörden, Genehmigungsstellen und die Halter der Wasserbüffel dieses Projekt begeistert unterstützt haben.
Große Hufeisennase in Hohenburg
Das LIFE-Projekt Große Hufeisennase wurde offiziell am 31.3.2018 beendet. Gemeinsam wurde eine ganze Reihe von Aktivitäten im Projekt umgesetzt , die eine erfreulich positive Bestandsentwicklung der Zielart zur Folge hatte. Zum Beispiel Errichtung der Fledermaustürme in Kastl und Schmidmühlen sowie die Beschilderung von Fledermauswanderwegen rund um Hohenburg.
Das Hauptaugenmerk zur Optmierung des Lebensraums der Großen Hufeisennase liegt bei den konkreten Umsetzungsmaßnahmen auf der Förderung und Wiedereinführung der Rinderbeweidung, weil das Vorkommen der Großen Hufeisennase an diese Haltungsform speziell gebunden ist.
Für das Beweidungsprojekt stellt das Wasserwirtschaftsamt Weiden seine Flächen im Lauterachtal für die Integration zur Verfügung.