Naabtalplan - Hochwasserrisikomanagement im Naabtal
Geschichte
Das Naabtal im Landkreis Schwandorf ist stark hochwassergefährdet. In der Vergangenheit hat sich im Talraum eine erhebliche Siedlungsentwicklung eingestellt. Neben Wohn-, Gewerbe- und Industrieflächen sind auch wichtige Infrastruktureinrichtungen hochwassergefährdet.
Bei einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ100) wären nach überschlägiger Ermittlung rund 13.500 Einwohner und rund 1.850 Arbeitsplätze hochwassergefährdet. Ein Schaden von etwa 200 Mio. Euro wäre dabei zu erwarten.
Durch den Bau von Hochwasserschutzmaßnahmen kann die Gefahr für Leib und Leben und das Risiko von hohen Schäden erheblich minimiert werden.
Das letzte große Hochwasser von 1909 ist nicht mehr im Gedächtnis der Bevölkerung. Das Naabtal entging in 2002 und 2013 nur knapp einer Katastrophe, da die großen Regenereignisse das Einzugsgebiet der Naab glücklicherweise nur streiften.
Hochwasserschutzmaßnahmen
Im Zuge des Naabtalplans wurden verschiedene Lösungen für die einzelnen Siedlungen untersucht. Mit groben Ansätzen sind die Planungen erarbeitet worden. Im Rahmen weiterer, konkretisierter Planungen können auch andere Varianten entwickelt werden.
Bei der Planung der Hochwasserschutzmaßnahmen werden im wesentlichen folgende wasserbauliche Elemente verwendet:
Auch nach Umsetzung der Maßnahmen verbleibt ein Restrisiko, das bei den Planungen berücksichtigt wird. Dabei sind alle Betroffenen gefordert.
Projektablauf
Für die Umsetzung aller im Naabtalplan aufgeführten Maßnahmen ist ein Zeitraum von ca. 15 - 20 Jahren realistisch.
Die Maßnahmen werden unter Berücksichtigung der Prioritätsklasse, der Realisierbarkeit, Verfügbarkeit von Planungskapazitäten und Haushaltsmittel, gereiht.
Kosten
Das Wasserwirtschaftsamt Weiden hat Konzepte zum Hochwasserschutz der Ortschaften erarbeitet und im Naabtalplan zusammengestellt. Ziel ist es, anhand dieser Unterlagen einen Fahrplan für einen wirksamen Hochwasserschutz im Naabtal und den Finanzmittelbedarf festlegen zu können.
Nach ersten Schätzungen belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 75 Mio. Euro. Beim Hochwasserschutz von Siedlungen ist im Sinne des Allgemeinwohls eine Beteiligung der Kommunen in Höhe von 35 % erforderlich.