Eixendorfer See
Errichtung eines Entnahmeturms für die oberflächennahe Entnahme
Wie kann es gelingen, die Gewässerqualität des Eixendorfer Sees nachhaltig zu verbessern und die regelmäßigen Blaualgenblüten langfristig in den Griff zu bekommen? Viele Akteure müssen hierzu ihren Beitrag leisten – von der Wasserwirtschaftsverwaltung über die Landwirte und Kommunen im Einzugsgebiet bis hin zu den Fischern am See.
Besonders im Fokus der Öffentlichkeit steht hierbei seit Längerem eine „höhenvariable Entnahme“. Hiermit kann das Seewasser oberflächennah abgegeben und damit die Nährstoffverfügbarkeit an der Oberfläche des Sees für das Blaualgenwachstum gezielt vermindert werden. Für dieses zugrundeliegende Wirkprinzip hat sich inzwischen der Begriff des „Bautzener Modells“ verfestigt.
Durch den Umbau des Grundablasses zu einer höhenvariablen Wasserentnahme kann es gelingen, die jährlichen Algenblüten im Eixendorfer See zu verringern. Notwendige Voraussetzung hierfür ist jedoch weiterhin, dass die Nährstofffracht über die Schwarzach in den Stausee erheblich verringert wird.
Mit der Maßnahme gelingt es außerdem, die Betriebssicherheit der Anlage zu erhöhen. Künftig kann der Abfluss aus dem Eixendorfer See auch abgeleitet werden, sollte sich der unter Wasser liegende Grundablass durch Biberbauten zulegen.
Daten zur Maßnahme
Beginn der Absenkung: Mitte September 2021
Beginn der Baumaßnahme: Frühjahr 2022
Wiederanstau des Sees: Frühjahr 2024
Abschluss der Baumaßnahme: Herbst 2024
Geplante Inbetriebnahme: Nach Vorliegen des Planfeststellungsbescheids
Projektfortschritt
Abschluss der Baumaßnahme
Die Baumaßnahme zum Bau des Entnahmeturms läuft seit 2022 und wird voraussichtlich im Herbst 2024 abgeschlossen. Im Frühjahr 2024 konnte auch der See wieder auf den Normalwasserstand angestaut werden. Alle Freizeitnutzungen rund um den See sind seitdem wieder möglich.
Betrieb des Entnahmeturms
Ziel der oberflächennahen Entnahme ist in den Sommermonaten eine stabile Schichtung, ähnlich einem natürlichen See. So sollen Nährstoffe am Grund den Algen weniger zugänglich gemacht werden. Jeweils ab dem Frühjahr eines Jahres wird die obere Wasserlamelle aus dem See abgezogen und bis zum Herbst so beibehalten. In den Wintermonaten wechselt der Betrieb und die Entnahme erfolgt wie bisher über den Grundablass.
Für den beschriebenen Betrieb ist die Durchführung eines wasserrechtlichen Planfeststellungsverfahren erforderlich. Dieses wurde im April 2024 am Landratsamt Schwandorf beantragt und läuft derzeit.
Projektziele
- Verminderung der Blaualgenblüte - - mittels umfangreicher Daten soll eine passgenaue Steuerung des Seewassers erreicht werden.
Historische Ereignisse
In Amberg gab es bereits mehrere historische Hochwasser-Ereignisse wie auf den unten gezeigten Bildern zu sehen. Innerhalb weniger Stunden trat die Vils über die Ufer und sorgte für eine Überflutung der landwirtschaftlichen Flächen und der Altstadt. Grund für die extrem hohen Pegelstände waren anhaltende Niederschläge, die die Vils kaum bewältigen konnte.
Ein großes Hochwasser-Ereignis – das Jahrhunderthochwasser in Amberg – trat im Jahr 1909 auf. Wie der Name bereits sagt, kommt dieses Hochwasser statistisch gesehen, alle einhundert Jahre vor.
Experten sprechen daher von einem hundertjährlichen Hochwasser. Der weitläufige Marktplatz in Amberg war nur mit Booten zu überqueren und unter der Krambrücke brodelte die Vils, die zu einem gewaltigen Fluss anstieg.
Um in Zukunft die Altstadt effektiv vor einer solchen Katastrophe zu schützen, berücksichtigen unsere heutigen Planungen ebenfalls hundertjährliche Hochwasser-Ereignisse. Das bedeutet, dass das Hochwasser im Jahre 1909 vergleichbarer Ausgangspunkt unserer aktuellen Planungen ist.
Die Natur hat bereits gezeigt, welch verheerende Schäden ein Hochwasser in Amberg und insbesondere in der Altstadt anrichten kann.
Doch nicht nur extreme Hochwasser die alle einhundert Jahre vorkommen, haben eine gewaltige Zerstörungskraft, sondern bereits 25-jährliche Hochwasser sind gefährlich. Auch bei kleinen Hochwassern kann ein beträchtlicher Teil der Altstadt unter Wasser stehen.
Im Jahre 1970 wurde die Stadt Amberg durch ein 50-jährliches Hochwasser und in der jüngeren Vergangenheit, im Jahre 2013, durch ein etwa 10-jährliches Hochwasser, überflutet. Die Auswirkungen und Schäden sowohl für die teils denkmalgeschützte und historische Altstadt als auch für die Anwohner*innen waren bei diesen Überflutungen ebenfalls enorm.
Weiterführende Informationen
Amberg - Kräuterwiese
Geplante Maßnahmen
Abschnitt Kräuterwiese
Die Vils und Amberg sind eng miteinander verbunden, sie fließt durch die gesamte Innenstadt und auch durch das schöne und beliebte Stückchen Grün am nördlichen Rande der Altstadt – der Kräuterwiese. Die geplanten Maßnahmen in Form einer Renaturierung binden dieses Areal mehr in das Stadtbild ein und befreien die Vils aus ihrem strengen Korsett. Somit wird dieser Fläche wieder ein großes Stück Natur zurückgegeben.
Übersicht des ökologischen Ausbaus "Kräuterwiese"
Der Bauabschnitt „Kräuterwiese“ beginnt kurz nach der Brücke „Pfalzgrafenstraße“ in Richtung Norden. Das bisher gleichförmige Flussbett der Vils wird in Hinblick auf eine vielfältigere Breiten- und Tiefenstruktur ausgebaut und somit ein naturnaher Zustand erreicht.
Es entstehen unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten und Verwirbelungen, die die Strömungsvielfalt erhöhen und Unterstände für Fische entstehen lassen. Der natürliche Uferbereich an beiden Seiten und die verbesserte ökologische Struktur bieten zudem Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.
Kräuterwiese
Die „Kräuterwiese“ wird durch die Renaturierungsmaßnahmen nicht nur ökologisch aufgewertet, sondern schafft auch mehr Retentionsraum für Hochwasser. Das Ufer wird abgeflacht, aufgeweitet und durch den Einbau von Gewässerstrukturelementen wie Steinen, Felsen und Totholz naturnah und ökologisch gestaltet. Der neue Uferpark stellt Sichtbezüge zur Altstadt her und verschönert somit auch das Stadtbild. Der geplante, neu gestaltete Bereich der Kräuterwiese bietet Bürgerinnen und Bürgern ein zentrumsnahes Erholungsgebiet mit Radwegen, Spielplätzen und Freizeitmöglichkeiten.
Ein gemähter Wiesen-Weg zweigt in einem weiten Bogen vom westlichen Hauptweg ab und führt zu einem besonderen Rückzugsort am Wasser, dem Vogelbeobachtungssteg. Von der knapp über dem Wasser schwebenden Plattform ergeben sich, wie aus einem Versteck heraus, neue Blicke auf das Leben an und in der Vils.
Der Entwurf stammt vom Büro FFFW / von Ferrari & Walter Architekten PartGmbB mit Amelie Rost und gruppe F Landschaftsarchitekten, dem Sieger des Planungswettbewerbes „Leben an der Vils“.
Amberg - Landratsamt
Geplante Maßnahmen
Abschnitt Landratsamt Amberg-Sulzbach
Geplant ist die Erhöhung der bestehenden Sandsteinmauer am Rosengarten um ca. 40 cm. Ebenfalls ist eine neue, kleinere Ufermauer auf der rechten Seite der Vils geplant. Werfen Sie einen Blick auf die Details der geplanten Maßnahmen.
Übersicht des Bauabschnitts am Landratsamt
Der Bauabschnitt im Bereich des Landratsamtes umfasst sowohl das linke als auch das rechte Vilsufer. Auf der rechten Seite ist das Gelände zu niedrig, wie auch linksseitig die bestehende Sandsteinmauer am Rosengarten des Landratsamtes. In beiden Abschnitten müssen Maßnahmen umgesetzt werden. Diese werden weiter unten auf der Seite erläutert.
Erhöhung der zurückgesetzten Mauer
Das Hochbeet am Rosengarten des Landratsamtes (linke Uferseite der Vils) ist durch eine Natursteinmauer aus Sandstein begrenzt. Beim Bemessungsabfluss in der Altstadt von 74 m³/s wäre kein Freibord gegen Wellenauflauf usw. als zusätzliche Sicherheit vorhanden. Deshalb soll die Sandsteinmauer, nachdem sie gereinigt wurde, um zwei optisch identische Steinreihen (etwa 40 bis 50 cm) erhöht werden. Die bisherige Bepflanzung im hinteren Bereich wird wieder hergestellt.
Neue Ufermauer
Das Ufer auf der rechten Vilsseite im Bereich des Parkplatzes am Landratsamt ist im derzeitigen Zustand etwas zu niedrig und soll im Anschluss an die Stadtbrille mit einer Geländeerhöhung (aufgeschütteter Erdwall) angepasst werden. Eine niedrige Winkelstützmauer soll mit bis zu 50 cm Höhe in Richtung der Carports anschließen.
Allgemeine Informationen
Die historische Anlage an der Vils dient heute dem Landratsamt Amberg-Sulzbach als Verwaltungsgebäude und beinhaltet das frühere kurfürstliche Schloss, das Zeughaus und das Rentamt.
Um diese wertvollen Gebäude adäquat vor einem Hochwasser zu schützen, sind zusätzliche Schutzmaßnahmen wie z.B. die Erhöhung der bestehenden Blumenbeetmauer oder ein Erdwall mit angeschlossener Stützmauer (auf der gegenüberliegenden Uferseite) notwendig.
Da der aktuelle Hochwasserschutz nicht vollständig ausreicht, wären die Gebäude des Landratsamts, die nur einen Steinwurf von der Vils entfernt liegen, überflutet und der Schaden immens.
Insbesondere rund um den Bereich von Ambergs Wahrzeichen über der Vils – der Stadtbrille – wird auf ein ansprechendes Stadtbild geachtet. Selbstverständlich soll die Vegetation und Bepflanzung des Blumenbeets weiterhin die Bürger*innen und Tourist*innen erfreuen. Künftig jedoch mit einer erhöhten, sauberen und gepflegten Sandsteinmauer.
Die gegenüberliegende Uferseite kann ein Hochwasser der Vils ebenfalls nicht zurückhalten und diese Gebäude würden damit überflutet werden. Wie alle Naturereignisse lassen sich auch Hochwasser nicht vorhersagen. Fakt ist, dass sich das Wasser an dieser Stelle im Laufe der letzten Jahre (ohne ein Jahrhunderthochwasser) mehrmals auf dem Parkplatz – bis kurz vor den Gebäuden – gestaut hat. Dies würde durch den aufgeschütteten Erdwall und eine niedrige Winkelstützmauer künftig verhindert werden.
Amberg - Löffelgasse
Geplante Maßnahmen
Abschnitt Löffelgasse
Zum Schutz vor Hochwasser soll die alte, marode Ufermauer in der Löffelgasse durch eine neue, etwa 20 cm höhere Wand ersetzt werden. Werfen Sie einen Blick auf die Details der geplanten Maßnahmen.
Übersicht des Bauabschnitts in der Löffelgasse
Der Bauabschnitt Löffelgasse befindet sich im nördlichen Bereich der Altstadt zwischen Fronfestgasse und Lederersteg auf der linken Vilsseite (von der Fließrichtung aus gesehen).
Die bestehende Uferwand links der Vils ist baufällig. Im Hochwasserfall ist die Standsicherheit auf Grund des zukünftig nur einseitig wirkenden Wasserdrucks nicht mehr gegeben. Bei Interesse werfen Sie auch gerne einen Blick auf die Maßnahmen die auf der rechten Vilsseite (Mühlgasse) geplant sind.
Neue Ufermauer
Die Mauer weist bereits jetzt einen durchgängigen horizontalen Trennriss auf und könnte im Hochwasserfall zur Landseite kippen und dadurch eine Flutwelle in Richtung Stadt auslösen.
Die bestehende Uferwand wird im Zuge der Baumaßnahmen abgebrochen und muss durch eine neue Wand ersetzt werden. Diese wird auf den Hochwasserabfluss von 74 m³/s bemessen und hat im fertig gestellten Zustand ein Freibord von 0,5 m. Das Freibord ist eine zusätzliche Sicherheit gegen Wellenauflauf und Windstau.
Um den Hochwasserabfluss sicher abführen zu können, wird die neue Uferwand um bis zu 20 cm höher als die derzeitige Wand. Am südlichen Ende wird sie an das linke Widerlager des Lederersteges angeschlossen. Lesen Sie hier mehr über die Möglichkeiten einer ansprechenden Gestaltung und das willkommene Mitwirken der Amberger*innen.
Allgemeine Informationen
Nach etlichen Jahrzehnten in denen die linke Ufermauer in der Löffelgasse starken Witterungseinflüssen sowie vielen kleinen und großen Hochwassern ausgesetzt war, gilt es nun sie zu erneuern.
Eine partielle Sanierung der Ufermauer ist nach heutigem Stand und aktuellen Berechnungen weder kosten- noch nutzeneffizient. Damit die Ufermauer auch in Zukunft ihren Dienst leisten und den Bedingungen standhalten kann, ist der Bau einer neuen Ufermauer langfristig der sinnvollste Weg, um den innerörtlichen Schutz vor Hochwasser zu gewährleisten.
Die bisher vorliegenden Informationen weisen darauf hin, dass die bestehende Ufermauer eine mangelhafte Standsicherheit aufweist und vor künftigen starken Hochwässern nicht mehr effektiv schützen kann. Die Mauer weist bereits jetzt einen durchgängigen horizontalen Trennriss auf und könnte im Hochwasserfall durch die zukünftige einseitige Belastung mit Wasserdruck zur Landseite kippen und dadurch eine Flutwelle in Richtung Stadt auslösen.
Der relativ schlechte Zustand der Ufermauer verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass die Mauer um 1935 erbaut wurde und welchen Naturgewalten sie in dieser Zeit ausgesetzt war.
Die Erneuerung der Ufermauer ist somit wichtiger Teil des Hochwasserschutzkonzepts für die Altstadt in Amberg.
Was die Erneuerung der Ufermauer im Detail für die Anwohner*innen bedeutet und wie wir dabei vorgehen, erläutern wir Ihnen gerne ausführlich in einem persönlichen Gespräch oder bei der nächsten Bürgerinformationsveranstaltung. Wann diese stattfindet, erfahren Sie hier auf unserer Webseite unter Aktuelles. Wir informieren Sie rechtzeitig, damit auch Sie an der Versammlung teilnehmen und Ihre Anregungen oder Fragen einbringen können.
Amberg - Mühlgasse
Geplante Maßnahmen
Abschnitt Mühlgasse
Geplant ist die Erhöhung der bestehenden Ufermauer mit einer weiteren Steinreihe um ca. 20 cm und ein neues, unterirdisches Schöpfwerk. Werfen Sie einen Blick auf die Details der geplanten Maßnahmen.
Übersicht des Bauabschnitts in der Mühlgasse
Der Bauabschnitt Mühlgasse befindet sich im nördlichen Bereich der Altstadt und erstreckt sich von der Fronfestgasse bis zum Lederersteg auf der rechten Vilsseite (von der Fließrichtung aus gesehen). Das rechte Ufer wird durch eine Uferwand mit einem dahinter liegenden Weg gebildet. Ein neues Geländer bildet die Absturzsicherung in die Vils. Bei Interesse werfen Sie auch gerne einen Blick auf die Maßnahme die auf der linken Vilsseite (Löffelgasse) geplant ist.
In Richtung zum Lederersteg hin fällt die Weghöhe im Vergleich zur Uferhöhe ab, so dass am Lederersteg statt des Geländers eine Uferwand mit etwa 80 cm Höhe vorhanden ist.
Erhöhung der Ufermauer
Die derzeitige Ufermauer kann bei dem geplanten Hochwasserabfluss von 74 m³/s das Freibord nicht einhalten. Im Zuge der Baumaßnahmen muss das Geländer und der Schlussstein demontiert werden. Durch das Aufsetzen einer weiteren Steinreihe wird die nötige Höhe erreicht. Da die Wand nur den Freibordbereich abdeckt und nur eine sehr geringe Erhöhung von 10 bis 20 cm erforderlich ist, bestehen keine Anforderungen in statischer Hinsicht. Für den Bereich am Lederersteg sind ebenfalls Kleinmaßnahmen geplant.
Neues Schöpfwerk
Zusätzlich zur Erhöhung der bestehenden Ufermauer muss in der Mühlgasse ein unterirdisches Schöpfwerk gebaut werden. Der Grund dafür ist, dass oberhalb des Lederersteges von der rechten Seite ein großer Regenwasserkanal (Rohrdurchmesser 120 cm) in die Vils mündet.
Im Hochwasserfall kann das ankommende Wasser nicht mehr ungehindert in die Vils ablaufen. Deshalb muss in der Mühlgasse vor der Pizzeria L`Osteria im Straßenbereich ein unterirdisches Schöpfwerk neu gebaut werden. Die Förderleistung zur Binnenentwässerung wird voraussichtlich etwa 1,0 m³/s betragen. Der genaue Wert der Pumpleistung wird in der Entwurfsplanung konkretisiert. Wie das Schöpfwerk etwa aussehen wird, ist in den Beispielplänen aus einem technisch vergleichbaren Projekt zu sehen. Die genaue Planung des Schöpfwerks wird in der folgenden Entwurfsplanung aktualisiert.
Allgemeine Informationen
Anders als die gegenüberliegende Ufermauer (Abschnitt Löffelgasse), kann die Ufermauer in der Mühlgasse erhalten bleiben. Ihre Substanz und die Standsicherheit gaben nach aktuellen Prüfungen keinen Grund zur Beanstandung.
Lediglich die Erhöhung der Ufermauer ist laut Experten eine Notwendigkeit, um auch in Zukunft einen effektiven Schutz vor Hochwasser herzustellen. Die letzte Steinreihe (Schlussstein) wird abgebaut, eine zusätzliche Steinreihe mit max. 20 cm angebracht und die Schlusssteine wieder aufgesetzt.
Das Geländer wird ebenfalls demontiert und nach der Erhöhung durch eine Steinreihe wieder oben aufgesetzt. Dies ist die kostengünstigste Methode, um die Ufermauer zu erhöhen und damit den Hochwasserschutz zu gewährleisten.
Die Mühlgasse bietet noch eine weitere Besonderheit, die im Hochwasserschutzkonzept für die Amberger Altstadt Beachtung finden muss. Im Bereich des Ledererstegs mündet ein Regenwasserkanal in die Vils, der aufgrund seines großen Durchmessers von 120 cm eine erstaunliche Wassermenge mit sich führen kann. Insbesondere bei Hochwasser stellt der Kanal ein Problem dar, da das ankommende Wasser nicht mehr ungehindert in die Vils fließen kann.
Um die ankommenden Wassermassen zu bändigen, ist ein unterirdisches Schöpfwerk geplant. Damit sich das Wasser im Hochwasserfall nicht in die geschützte Altstadt zurück staut, pumpt das Schöpfwerk das ankommende Wasser in die Vils.
Gerne erläutern wir Ihnen unser Vorhaben in der Mühlgasse bei der nächsten Bürgerinformationsveranstaltung. Wann diese stattfindet, erfahren Sie rechtzeitig hier auf unserer Webseite unter Aktuelles.
Amberg - Poppenricht
Geplante Maßnahmen
Gemeinde Poppenricht
Für die Gemeinde Poppenricht erweitert sich das Überschwemmungsgebiet durch das geplante Hochwasserrückhaltebecken nicht merklich. Werfen Sie einen Blick auf die Auswirkungen für Altmannshof, Speckshof und Trasslberg und informieren sich, warum sich für die Gemeinde nicht sehr viel verändern würde.
Altmannshof, Specksdorf und Trasslberg
Nachfolgende Darstellung zeigt den Einstaubereich MIT (gefülltem) Hochwasserrückhaltebecken bei einem hundertjährlichen Hochwasser. Doch schauen Sie näher hin.
Die dunkelblaue Fläche zeigt den AKTUELLEN und GEPLANTEN Zustand. Der Einstaubereich würde sich für die Ortschaften Altmannshof, Speckshof und Trasslberg trotz Hochwasserrückhaltebecken nicht merklich verändern. Die Vilsaue ist bereits im jetzigen Zustand bei kleinen, häufigen Hochwässern breitflächig überschwemmt. Bis zu einem Abfluss von 70 m³/s in der Vils ändert sich am Überschwemmungsgebiet nichts, da die Drosselung des Abflusses und damit der Aufstau im Hochwasserrückhaltebecken erst ab diesem Abfluss beginnt.
Interessant zu wissen: das Überschwemmungsgebiet hat aufgrund der vorhandenen Topographie bei einem Abfluss von 70 m³/s eine ähnliche Ausdehnung wie bei 100 m³/s (hundertjährliches Hochwasser).
Die hellblau schraffierten Flächen zeigen den zusätzlichen Wassereinstau mit (gefülltem) Hochwasserrückhaltebecken und bei einem hundertjährlichen Hochwasser. Hier befinden sich landwirtschaftliche Flächen, die beeinträchtigt werden würden.
Weitere betroffene Flächen
Weitere betroffene Flächen sind der Bauhof, der S.V. Luitpoldhöhe Trasslberg e.V., sowie die Kleingartenanlage. Mit allen Verantwortlichen stehen wir in engem Kontakt.
Bauhof
Der Bauhof liegt an der äußeren Grenze des Überschwemmungsgebiets des geplanten Hochwasserrückhaltebeckens und ist im Falle eines Hochwassers nur leicht betroffen.
Während der Planungen und damit einhergehenden Auswirkungen des Hochwasserrückhaltebeckens, stand die von Fachleuten errechnete Überflutung der Gebäude des Bauhofs mit einer Wassertiefe von 10 cm bis maximal 50 cm zur Diskussion.
Damit dies allerdings eintritt, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: ein hundertjährliches Hochwasser und ein Volleinstau des Hochwasserrückhaltebeckens.
Um dieser Gefahr entgegenzuwirken und den Bauhof vor Hochwasser zu schützen, wurde eine Sockelmauer geplant, die den Bauhof nordöstlich und südöstlich umschließt. Diese Schutzmauer hält das Wasser zurück und der Bauhof bleibt somit trocken.
S.V. Luitpoldhöhe Trasslberg e.V.
Der Sportplatz des S.V. Luitpoldhöhe Trasslberg e.V. liegt sehr nah an der Vils. An warmen Tagen liefert das Gewässer eine kühle und angenehme Luft, wird jedoch bei einem Hochwasser schon heute zum Problem.
Der Sportplatz auf dem Gelände mit der Flurnummer 544 liegt im Einstaubereich des Rückhaltebeckens. Im Bereich der Vereinsgebäude, bis kurz vor der Tribüne, ist bei einem hundertjährlichen Hochwasser (wie der Name schon sagt, kommt dieses Hochwasser statistisch gesehen alle einhundert Jahre vor) mit einer Wassertiefe von 1 bis 1,5 Meter zu rechnen. Nach hinten, auf den freien Flächen (hellblauer Bereich) ist mit einer Wassertiefe von 0,5 bis 1 Meter zu rechnen.
Durch das Hochwasserrückhaltebecken würde also die maximale Wassertiefe auf dem Sportplatz von aktuell 1,30 Meter um etwa 20 cm auf 1,50 Meter steigen. Allerdings gelten diese errechneten Wassertiefen auch nur dann, wenn das Hochwasserrückhaltebecken in Betrieb genommen werden muss und sich das Wasser voll aufstaut.
Aktuell stehen wir in engem Kontakt mit dem Vorstand des Vereins und führen Gespräche über die geplanten Maßnahmen.
Kleingartenanlage
Die Kleingartenanlage, zu sehen auf unserer Karte mit der Flurnummer 499, befindet sich genau wie der Sportplatz in unmittelbarer Nähe zur Vils. An warmen Tagen und zur Bewässerung der Beete, Pflanzen, Blumen und Sträucher ein Segen, bei Hochwasser allerdings eine echte Gefahr für die Bewohner*innen.
Bereits zum jetzigen Zeitpunkt wäre die Kleingartenanlage im Hochwasserfall (ausgehend von einem hundertjährlichen Hochwasser) mit bis zu 0,6 Meter überflutet, ohne Hochwasserrückhaltebecken.
Mit der Umsetzung des geplanten Hochwasserrückhaltebeckens befinden sich die Schrebergärten im Einstaubereich. Die errechneten Wassertiefen würden 0,5 bis 1 Meter betragen.
ABER: diese genannten Wassertiefen gelten nur bei einem hundertjährlichen Hochwasser (zuletzt im Jahre 1909) in Verbindung mit einem vollen Einstau im Rückhaltebecken.
Wir sind auch hier um eine sehr gute Lösung für die Betroffenen bemüht.
Weiterführende Informationen
Allgemeine Informationen
Das nördlich von Amberg geplante Hochwasserrückhaltebecken soll die historische Amberger Altstadt vor Hochwasser schützen. Nur wenn die Vils im Norden aufgefangen und gebremst werden kann, hat die Altstadt eine Chance weitestgehend von verheerenden Hochwasserschäden verschont zu bleiben.
Natürlich bedarf es für einen effektiven Hochwasserschutz auch einiger innerörtlicher Maßnahmen (z.B. in der Löffelgasse, Mühlgasse, Schiffgasse, Landratsamt) die ebenfalls in Planung sind.
Der Hochwasserschutz in Amberg stellt uns Planer vor eine besondere Herausforderung, denn das eine funktioniert ohne das andere nicht. Nur ein Hochwasserrückhaltebecken im Norden – ohne innerstädtische Maßnahmen – bietet genauso wenig Schutz als nur die Maßnahmen in der Altstadt ohne ein Hochwasserrückhaltebecken. Ein Zusammenspiel von beidem ist erforderlich um eine Hochwasserkatastrophe für die Bewohner*innen in der Altstadt abzuwenden.
Die Vilsaue ist im jetzigen Zustand bereits bei kleinen Hochwässern breitflächig überschwemmt. Wie auf den oben gezeigten Karten zu sehen ist, würde sich dies durch das geplante Hochwasserrückhaltebecken nicht merklich ändern. Lediglich Einstauflächen auf landwirtschaftlichem Gebiet, rechts neben Trasslberg, würden zusätzlich benötigt werden. Aber auch nur dann, wenn das Hochwasserrückhaltebecken in Betrieb wäre.
Bis zu einem Abfluss von 70 m³/s in der Vils ändert sich am Überschwemmungsgebiet gar nichts, da die Drosselung des Abflusses und damit der Aufstau im Hochwasserrückhaltebecken erst ab diesem Abfluss beginnt.
Interessant zu wissen: das Überschwemmungsgebiet hat bei einem Abfluss in der Vils bei 70 m³/s in etwa die gleiche Ausdehnung wie bei 100 m³/s.
Amberg - Rückhaltebecken
Geplante Maßnahmen
Hochwasserrückhaltebecken Neumühle
Die innerörtlichen Maßnahmen reichen nicht aus, um die Innenstadt vor Hochwasser zu schützen. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Hochwasserabfluss bereits im Norden durch ein Hochwasserrückhaltebecken zu drosseln, sodass das Hochwasser nicht ungehindert in die Altstadt von Amberg fließen kann.
Übersicht des geplanten Hochwasserrückhaltebeckens
ie Vils fließt von Norden nach Süden durch die Stadt Amberg. Bei einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ 100: ca. 100 m³/s) wäre die Altstadt im bestehenden Zustand zu einem großen Teil überschwemmt. Ziel des Vorhabens ist der Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser. Dafür werden sowohl innerörtliche Maßnahmen, als auch Maßnahmen im Norden von Amberg geplant. Das Ergebnis der Vorplanung verdeutlichte, dass ausschließlich Maßnahmen in der Altstadt nicht ausreichen, um sie vor einem Hochwasser zu schützen.
Nördlich von Amberg (bei Neumühle) bietet sich ein Rückhalt in der Fläche und eine Drosselung des Hochwasserabflusses von 100 m³/s auf 70 m³/s an. Geplant ist dafür ein Hochwasserrückhaltebecken mit Rückhaltedamm (Absperrdamm) und einem für den Drosselabfluss dimensionierten Durchlassbauwerk.
Variantenuntersuchung zum Verlauf des Rückhaltdamms
Im Rahmen der Vorplanung wurden insgesamt sechs unterschiedliche Varianten zum Verlauf des Rückhaltedamms analysiert, berechnet und auf Pro- und Kontra-Argumente untersucht. Die Expertenanalyse kam zu dem Ergebnis, dass der Trassenverlauf der Variante Nr. 3 für alle Betroffenen am geeignetsten und verträglichsten ist.
Das Hochwasserrückhaltebecken wird direkt oberhalb der Stadt Amberg – bei Neumühle – geplant. Ein Standort weiter nördlich ist nicht sinnvoll, da das Stauvolumen für einen effektiven Hochwasserschutz dort zu klein wäre und durch die größere erforderliche Stauhöhe zusätzliche Betroffenheiten in der Gemeinde Poppenricht entstehen würden.
Die Vorteile überwiegen: Mit einem Hochwasserrückhaltebecken und dem skizzierten Rückhaltedamm breitet sich das Wasser weiterhin im natürlichen, bereits bestehenden Überschwemmungsgebiet der Vils aus. D.h. bei einem hundertjährlichen Hochwasser wird die überschwemmte Fläche nur im Bereich von landwirtschaftlichen Flächen größer als derzeit ohne Hochwasserrückhaltebecken.
Zahlen und Daten
Das geplante Hochwasserrückhaltebecken hat ein Stauvolumen von rund 2,8 Mio. m³ und kann ca. 1,8 Mio. m³ Hochwasser zurückhalten (Drosselabfluss 70 m³/s). Der Rückhaltedamm ist 1,6 km lang und im Nahbereich zur Vils etwa 5,5 Meter (inkl. Kronenmauer) hoch. Bei einem hundertjährlichen Hochwasser beträgt die Wassertiefe im Einstaubereich bis zu 3,6 Meter. Als Durchlassbauwerk ist ein Wehrbauwerk mit 4 Feldern mit beweglichen Verschlüssen und einer Gesamtbreite von ca. 20 m vorgesehen.
Stauvolumen: 2,78 Mio. m³
Rückhaltevolumen: 1,82 Mio. m³
Drosselabfluss: 70 m³/s
Länge Absperrdamm: ca. 1,6 km
max. Dammhöhe: ca. 5,5 m
max. Wassertiefe bei HQ 100: ca. 3,6 m
Durchlassbauwerk: 4 Felder
Abflussleistung der Hochwasserentlastung: 235 m³/s
Allgemeine Informationen
Das nördlich von Amberg geplante Hochwasserrückhaltebecken soll die historische Amberger Altstadt vor Hochwasser schützen. Nur wenn die Vils im Norden aufgefangen und gebremst werden kann, hat die Altstadt eine Chance weitestgehend von verheerenden Hochwasserschäden verschont zu bleiben.
Natürlich bedarf es für einen effektiven Hochwasserschutz auch einiger innerörtlicher Maßnahmen (z. B. in der Löffelgasse, Mühlgasse, Schiffgasse, Landratsamt) die ebenfalls in Planung sind.
Der Hochwasserschutz in Amberg stellt uns Planer vor eine besondere Herausforderung, denn das Eine funktioniert ohne das Andere nicht. Nur ein Hochwasserrückhaltebecken im Norden – ohne innerstädtische Maßnahmen – bietet genauso wenig Schutz als nur die Maßnahmen in der Altstadt ohne ein Hochwasserrückhaltebecken. Ein Zusammenspiel von Beidem ist erforderlich um eine Hochwasserkatastrophe für die Bewohner*innen abzuwenden.
Wir beziehen uns bei unseren Planungen auf den „worst case“, nämlich ein hundertjährliches Hochwasser. Wir möchten deshalb deutlich herausstellen, dass insbesondere das Hochwasserrückhaltebecken mit seinem Rückhaltedamm auch dafür ausgelegt ist: für ein Ereignis, dass in der Statistik nur alle einhundert Jahre vorkommt. Doch wenn es zu unseren Lebzeiten vorkommt, wären die Anwohner*innen in der Amberger Altstadt dankbar, einen funktionsfähigen Hochwasserschutz gehabt zu haben.
Die Schäden die durch ein großes Hochwasser verursacht werden, können den oder die Hauseigentümer*in über Jahre hinweg auf Trab halten.
Beginnend beim tagelangen Auspumpen der Keller, über die Beseitigung von Dreck und Schlammmassen die nach einem Hochwasser in den Gebäuden zurück bleiben, bis hin zu Schäden am Mauerwerk oder dem Gebälk, Schimmel, Geruch und Feuchtigkeit in den Räumen, die noch dazu gesundheitsschädliche Auswirkungen haben können und wochenlange Trocknungsmaßnahmen. Von aufgeweichtem Mobiliar oder anderen Schätzen die unwiederbringlich durch das Wasser zerstört wurden, möchten wir gar nicht sprechen. Aufwendig und mühevoll sanierte Häuser werden nach einem Hochwasser erneut zu renovierungsbedürftigen Bauten, Häuser sind teils unbewohnbar und es kann Jahre dauern, bis der Ist-Zustand wieder hergestellt ist.
Manch findiger Zeitgenosse würde nun anmerken, dass genau dafür die Versicherung einspringt. Das mag bestimmt für den einen oder anderen Immobilieneigentümer auch zutreffen, doch eben nicht pauschal für alle.
Abgesehen vom zeitlichen und persönlichen Aufwand der Abwicklung eines hohen Versicherungsschadens, würden wir die Umsetzung eines funktionierenden Hochwasserschutzes bevorzugen und hoffen sehr, Sie stehen unseren geplanten Maßnahmen positiv gegenüber.
Hochwasserschutz und damit auch der Schutz des eigenen Hab und Guts geht uns alle an – es ist ein gemeinschaftliches Thema, das auch gemeinsam angepackt werden muss. Helfen auch Sie mit und beteiligen Sie sich!
Amberg - Schiffsgasse
Geplante Maßnahmen
Abschnitt Schiffgasse
Geplant ist eine neue Hochwasserschutzwand und ein unterirdisches Schöpfwerk. Auf die Hochwasserschutzwand werden im Hochwasserfall mobile Elemente aufgesetzt, um die erforderliche Schutzhöhe zu erreichen. Werfen Sie einen Blick auf die Details der geplanten Maßnahmen.
Übersicht des Bauabschnitts in der Schiffgasse
Die Schiffgasse ist aus Sicht des Denkmalschutzes der sensibelste Abschnitt in der Altstadt von Amberg. Grund dafür ist die am Vilsufer verlaufende Hausreihe historischer Bürgerhäuser. Zugleich sind in der Schiffgasse zur Umsetzung des geplanten Hochwasserschutzes die größten Schutzhöhen erforderlich.
Bei einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ 100) ist das Erdgeschoss der Häuser wegen den teils ebenerdigen Hauseingängen bis etwa 1,0 m Wassertiefe eingestaut. Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass die Häuser nur von dieser Seite zugänglich sind. Im Hochwasserfall können die Häuser nur äußerst schwer evakuiert werden und Rettungskräfte kommen im Einsatzfall nicht mehr zum Einsatzort.
Die unten gezeigte Darstellung symbolisiert den Standort der Maßnahme. Fahren Sie mit der Maus über die jeweiligen Elemente, zoomen nach Belieben oder klicken Sie auf die Markierungen. Die Karte zeigt nicht die exakten Bemaßungen des Vorhabens in der Schiffgasse, sondern dient lediglich als Übersicht und zur groben Visualisierung.
Neue Hochwasserschutzwand
Es ist eine sehr große planerische Herausforderung, den Verlauf der Schutzlinie in der Schiffgasse mit allen zu berücksichtigenden Belangen in Einklang zu bringen. Ein Hochwasserschutz ausschließlich mit mobilen Elementen ist logistisch und aus Platzgründen in diesem Bereich auf Grund der mit 1,5 m relativ großen erforderlichen Schutzhöhe und der Länge des Abschnitts von etwa 160 m nicht umsetzbar.
Eine sinnvolle Lösung kann sein, eine neue Hochwasserschutzwand zu bauen. Die fest stehende Hochwasserschutzwand hat eine Höhe von etwa 80 bis 90 cm, der mobile Aufsatz (mobile Elemente) zusätzlich eine Höhe von etwa 60 cm.
Die endgültige Lösung wird im Laufe der anstehenden Entwurfsplanung zusammen mit der Stadt Amberg unter Beteiligung der Öffentlichkeit und des Denkmalschutzes erarbeitet. Der Planungsprozess soll von einem Architekten begleitet werden.
Neues Schöpfwerk
Bei diesem Schöpfwerk wird es sich im Vergleich zu dem am Lederersteg erforderlichen Schöpfwerk nur um ein relativ kleines Schöpfwerk handeln.
Beim Schöpfwerk in der Schiffgasse wird es sich voraussichtlich um ein Schöpfwerk mit 100 l/s bis 150 l/s Förderleistung handeln, das vollständig unter Flur errichtet wird. Das im Bereich der Schiffgasse erforderliche Schöpfwerk könnte dem Beispiel in der Abbildung sehr ähnlich werden.
Allgemeine Informationen
In der Schiffgasse wurden in den letzten Jahren sowohl einige der Anwesen als auch die Gasse selbst, aufwendig saniert. Hier findet man ebenfalls eines der ältesten Häuser Ambergs, das heute aussieht wie neu gebaut. Das Leben an und mit der Vils ist für die Anwohner*innen an manchen Tagen eine Herausforderung und zwar dann, wenn Hochwasser die Vils anschwellen lässt und im schlimmsten Fall sogar über das Ufer tritt.
Ausreichend Schutz vor einer Überflutung bietet der aktuelle Zustand nicht, denn dafür ist die bestehende Ufermauer viel zu niedrig. Deshalb ist es wichtig, eine neue Hochwasserschutzwand in das Hochwasserschutzkonzept zu integrieren und somit die Schiffgasse zu schützen.
In der Entwurfsplanung wird – insbesondere für den städtebaulich sehr sensiblen Bereich der Schiffgasse – eine intensive Abstimmung zur Gestaltung und zum Detailverlauf der Schutzbauwerke mit dem Denkmalschutz und der Öffentlichkeit stattfinden.
Bei der Planung und im Austausch mit Experten wurde deutlich, dass in der Schiffgasse auch ästhetische und städtebauliche Gesichtspunkte für die geplanten Hochwasserschutzwände beachtet werden müssen. So wurden in der Planung zusätzliche mobile Elemente vorgesehen, die bei drohendem Hochwasser auf die neue Schutzmauer durch das THW oder die Feuerwehr aufgesetzt werden. Dadurch wird die erforderliche Schutzhöhe im Hochwasserfall erreicht, während an normalen Tagen der Blick auf die Vils für Wohlgefühl sorgt und nicht durch eine hohe Mauer versperrt wird.
Gerne erläutern wir Ihnen das gesamte Vorhaben in einem persönlichen Gespräch oder bei der nächsten Bürgerinformationsveranstaltung. Die Termine geben wir Ihnen rechtzeitig hier auf unserer Webseite unter Aktuelles bekannt.
Amberg - Vilsstufen
Geplante Maßnahmen
Abschnitt Vilsstufen
Auftakt der Land-Stadt-Verbindung und Hauptattraktion des Projekts „Leben an der Vils“ sind die Vilsstufen. Durch eine Abtreppung der Uferbereiche bis auf Wasserniveau entsteht ein großzügiger, linearer Ufer-Raum, der sich von der Kräuterweise unter der Pfalzgrafenbrücke hindurch bis an die Stadtmauer zieht.
Übersicht des Bauabschnitts "Vilsstufen"
Der Bauabschnitt „Vilsstufen“ befindet sich im nördlich der Altstadt und erstreckt sich zwischen dem Englischen Garten bis hin zur Kräuterwiese. Von der Vils ausgehend entstehen kreuzförmig neue Bezüge sowohl zwischen Altstadt und Kräuterwiese, als auch zwischen Stadtgraben und dem höheren Niveau der ehemaligen Wallanlagen mit Englischem Garten.
Besonders interessant: die Vilsstufen sind ein Vorschlag aus dem Siegerentwurf des Planungswettbewerbs der Stadt Amberg „Leben an der Vils“ und wurden nach intensiver Bürgerbeteiligung konzipiert und entworfen.
Vilsstufen
Die Vilsstufen flankieren als grüne Bänder die Vils und führen unter der Brücke hindurch, ebenso wie die Maueranlagen. Durch die Absenkung des Geländes wird der Bereich unter der Pfalzgrafenbrücke luftiger und verliert seine Enge.
Durch die Tieferlegung der Uferbereiche wird sowohl die Durchgangshöhe, als auch die Durchsicht und Durchlässigkeit im Bereich der Pfalzgrafenbücke erhöht. Mit der Abstufung Abstufung (Terrassen) werden die Uferbereiche aufgewertet und sogar ein Zugang zum Wasser ermöglicht.
Die grünen Stufen verbinden die Kräuterwiese mit dem Stadtgraben und tragen dazu bei, den Landschaftsraum mit städtischem Grün zu verbinden. Auf Höhe des Englischen Gartens entsteht durch die Vilsstufen ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität und charmantem Ausblick. Nördlich der Pfalzgrafenbrücke befindet sich auf Höhe des Kiosks und in Nähe zum Parkdeck eine Anlegestelle für Kanus, noch bevor die Stufen sanft in den renaturierten Uferböschungen der Kräuterwiese auslaufen.
Der Kreuzungspunkt Vils-Pfalzgrafenbrücke markiert den Ausgangspunkt der Erneuerung. Die umliegenden Bereiche Kräuterweise, Stadtgraben, Englischer Garten werden ansprechend miteinander verbunden.
Aktuell besteht zwischen der Pfalzgrafenbrücke und der Fronfestgasse ein kanalartiger Zustand mit starren Uferlinien aus Beton. Durch die Umsetzung der Vilsstufen wird der Bereich ökologisch aufgewertet und die Aufenthaltsqualität durch Schaffung von Sitzgelegenheiten mit Zugängen zur Vils erheblich verbessert.