Die Waldnaab


Bei der Waldnaab handelt es sich um den linken bzw. östlichen Quellfluss der Naab. Sie beginnt als Zusammenfluss von Fichtelnaab und Tirschenreuther Waldnaab nördlich von Windischeschenbach. Die Waldnaab fließt mit einer Länge von 36,6 km durch die Landkreises Neustadt a. d. Waldnaab und der Stadt Weiden i. d. OPf. vollständig auf Oberpfälzer Gebiet. Ab dem Zusammenfluss mit der Haidenaab bei Unterwildenau (379 m ü. NN) bildet sie den Fluss Naab.


Die Tirschenreuther Waldnaab entspringt am Entenbühl in der Nähe der Stadt Bärnau im Oberpfälzer Wald unmittelbar an der tschechischen Grenze auf 810 m ü. NN . Nach einigen Kilometern mündet sie bei Plößberg in den Liebensteinspeicher. Unterhalb von Tirschenreuth durchfließt sie mäandrierend die einzigartige Waldnaabaue. Die in diesem Gebiet ab dem 10. Jahrhundert angelegten Fischteiche bilden eine beeindruckende Kulturlandschaft.


Die Fichtelnaab entspringt im Fichtelgebirge am Ochsenkopf nördlich von Fichtelberg. Von dort fließt sie südöstlich vorwiegend durch den Landkreis Tirschenreuth bis nach Windischeschenbach. Der idyllische Verlauf wird durch eine Vielzahl von Wehranlagen unterbrochen, die ehemals für Mühlen und Sägewerke errichtet wurden und heute der Stromerzeugung von Kleinwasserkraftanlagen dienen. Bis zum Zusammenfluss mit der Haidenaab bei Unterwildenau passiert das Gewässer zunächst ein enges Tal bei Neustadt a. d. Waldnaab, bevor es dann in die weite Ebene der Weidener Senke übergeht. Der Flutkanal bei Weiden ist „Teil der Waldnaab“ und dient dem Hochwasserschutz der Stadt Weiden.


Die Waldnaab ist ab dem Zusammenfluss von Fichtelnaab und Tirschenreuther Waldnaab ein Gewässer 1. Ordnung, ihre Quellflüsse selbst jeweils Gewässer 2. Ordnung. Ihr Flusssystem erstreckt sich durch ihren Zufluss in die Naab über die Donau bis ins Schwarze Meer. Das gesamte Einzugsgebiet der Waldnaab umfasst 971 km² (bis Müncung der Haidenaab). Die überwundene Höhendifferenz von Quelle bis Zufluss beträgt dabei 45 m über eine Länge von ca. 99 km ab der Quelle der Tirschenreuther Waldnaab.


Ihr mittleres Abflussregime bei der Messstelle Windischeschenbach (www.hnd.bayern.de) entspricht 6,8 m³ Wasser pro Sekunde, bei einem 100-jährlichen Hochwasser führt die Waldnaab an dieser Stelle bis zu 153 m³ pro Sekunde.


Aus der Kulturnutzung haben sich auch bedeutsame Biotope entwickelt. Seltene und überregional bedeutsame Tier- und Pflanzenarten haben deshalb hier ihren Lebensraum. Ab Falkenberg durchquert der Fluss das nach ihm benannte Waldnaabtal. Dieser Abschnitt beindruckt mit imposanten Felsblöcke im Gewässer, bizarren Formen und steil aufragenden Granitfelsen. Für Wanderer und Erholungssuchende ist die vom Fluss geprägte Landschaft ein Highlight in der Region.


Der ökologische Zustand der Waldnaab nach EG-Wasserrahmenrichtlinie ist als mäßig eingestuft. Dies begründet sich aus den Qualitätskomponenten Fischfauna und Makrophyten. Die Bewertung der Komponente Makrozoobenthos hingegen ist für Saprobien als auch Allgemeine Degradation in gutem Zustand. Dennoch bleibt die chemische Qualität des Gewässers nicht gut. Um dem entgegenzuwirken plant das Wasserwirtschaftsamt Weiden Hochstaudenfluren zu entwickeln und bestehende Querbauwerke für Fische passierbar zu machen.
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Details zur Waldnaab
Gewässerordnung Gewässer 1. Ordnung (ab Zusammenfluss Fichtelnaab und Tirschenreuther Waldnaab)
Gewässer 2. Ordnung (Fichtelnaab ab Landkreisgrenze, Tirschenreuther Waldnaab ab Liebensteinspeicher)
Flusssystem Naab -> Donau -> Schwarzes Meer
Quellen Tirschenreuther Waldnaab (Oberpfälzer Wald), Fichtelnaab (Fichtelgebirge)
Mündung Zusammenfluss von Waldnaab und Haidenaab zur Naab bei Unterwildenau
Höhendifferenz Quelle - Mündung 45 m
Länge 37 km
99 km (ab Quelle Tirschenreuther Waldnaab)
Einzugsgebiet 971 km²
Abflüsse: Pegel Windischeschenbach MQ: 6,8 m³/s
MNQ: 1,44 m³/s
MHQ: 71,1 m³/s
HQ: 153 m³/s (Höchstwert gemessen am 30.12.1986)

 

Die Waldnaab Bild vergrössern Die Waldnaab bei Windischeschenbach