Die Vils

Die Vils entspringt bei Kleinschönbrunn, einem Ortsteil des Marktes Freihung. Größter Zufluss im Oberlauf ist die Frankenohe welche aus nordwestlicher Richtung aus dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr kommt und bei Gressenwöhr in die Vils mündet. Weitere bedeutende Zuflüsse sind der Rosenbach (aus Richtung Sulzbach- Rosenberg) und die Lauterach (Schmidmühlen) sowie der Forellenbach bei Kallmünz. Bis zur Mündung in die Naab unmittelbar südlich von Kallmünz beträgt die Länge der Vils 87,4 Kilometer.
Das Einzugsgebiet der Vils befindet sich nahezu vollständig im Landkreis Amberg-Sulzbach, der Stadt Amberg sowie dem südlichen Teil des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr. Es hat eine Größe von 1239 km² und ist Teil des Flussgebietes Donau.

Heute weiß man, dass sich schon vor einer Million Jahren eine Urvils in Mäandern nach Süden schlängelte, hin zur älteren Naab und diese dann zur jüngeren Donau. Das Wort Vils bedeutet eigentlich Sumpfgelände und "saure Wiesen" mit Schilf säumten bis zu den Begradingungen weitgehend ihren Lauf.

Lebensader war die Vils aber schon vor mindestens 3000 Jahren. Bereits von 1034 existieren Dokumente, welche die Vils als Wasserstraße erwähnen. Der Warentransport war auf dem Fluss effektiver und leichter verglichen mit den schlechten Wegverbindungen. Ab Amberg wurde auf der Vils und dann weiter auf der Naab bis Regensburg im vorindustriellen Zeitalter auf kleinen Vilsschiffen Eisen transportiert.

Heute wird die Vils zum Bootswandern genutzt, wegen der ruhigen Strömung gerne auch für Anfänger. Seit Jahrhunderten wird die Wasserkraft der Vils genutzt. Aktuell sind noch 12 Wasserkraftwerke in Betrieb.

Größere Städte und Siedlungen entlang der Vils sind Vilseck, Hahnbach, Amberg, Kümmersbruck, Schmidmühlen und Kallmünz.

Faszinierend ist ebenso die Artenvielfalt entlang der Vils. Ein seit 1992 EU-eingetragenes-Flora-Fauna-Habitat stellt diesen natürlichen Lebensraum unter besonderen Schutz.

Hochwasser der Vils entstehen meist in den Wintermonaten vor allem durch das Zusammenwirken von Regen, Eis und Schnee (wie beispielsweise im Februar 1909, im März 1988 und im Januar 2011). Aber auch in den Sommermonaten, wie z.B. im Juli 1954, können extreme Hochwasser auftreten.

Foto der renaturierten Vils in Vilseck Bild vergrössern Renaturierte Vils in Vilseck.
Details zur Vils
Gewässerordnung Gew. II. Ordnung: Zwischen Freihung und Amberg
Gew I. Ordnung: Zwischen Amberg und der Mündung
Flusssystem Naab>Donau>Schwarzes Meer
Mündung bei Kallmünz in die Naab
Höhendifferenz Quelle-Mündung ca. 115 Meter
Gesamteinzugsgebiet 1.219 km²
Abflüsse (Mündung bei Dietldorf) Niedrigwasserabfluss NQ 4 m³/s
Mittlerer Wasserabfluss MQ ca. 10,7 m³/s
Hochwasserabfluss HQ100 ca. 170 m³/s

Impressionen

Hier finden Sie weitere Eindrücke von der Vils: